Alle Inplayzitate
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Vielleicht sollte sie ihn einmal mitbringen und es hinter sich bringen, immerhin war Ruben selbst Italiener, er kannte Sonntagsessen sicherlich. Schade das er kein Franzose war, dann wäre es wohl halb so wild, dass er sich kaum in die Familie integrierte.
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Obwohl sie am liebsten ein Besteckstück nach dem anderen gegen die Wand wegen seiner Affäre werfen wollte, schob sie den Gedanken in die hinterste Ecke ihres Kopfes. Jetzt schob sie ihre Trauer dorthin. Ihre Gefühle konnten dort verrotten, wenn es nach ihr ging. In dieser lästigen Ecke, die sicher so mintgrün wie ihre Küche war.
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”Vielleicht hat sie sich ja verändert”, warf Koshka bei dem Gedanken dazwischen, aber Maksim bezweifelte doch stark, dass die Summerset über die vergangenen Jahre plötzlich gelernt hatte, ihr Gehirn zu benutzen und seinen Vater mit ihrer sagenumwobenen Intelligenz zu beeindrucken.
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Das war seine Frau. Und diesen stolzen, angeberischen, machomäßigen Gedanken hatte er auch in den Momenten, in denen der Haussegen vermeintlich schief lag. Völlig egal wie enttäuscht Lissandra von ihm war, selbst ihre Enttäuschung gehörte ganz allein ihm und er hoffte zumindest, dass sie sich niemals von ihm abwandte, ihm auch ihre unerbittliche Treue gehörte.
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All das beobachtete Balthazar argwöhnisch, auch wenn er währenddessen mit hochgezogener Augenbraue nach dem Tiramisu griff und sich ungeduldig den Nachtisch auf den Teller mit den Pastaresten schaufelte. Balthazar war ein simpler Mann…
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Kurz fror Balthazar in seiner Bewegung ein, der Löffel mit dem Tiramisu blieb kurz in seinem offenen Mund schweben, ehe er ganz langsam weiteraß. Ausnahmsweise hatte er einmal ohne Puzzola verstanden, dass Lissandra gerade auch gegen ihn stichelte.
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Eine Heirat zwischen Teresa und Ruben würde diesen eigentlich in diesen Kern aufnehmen. Sobald er seiner Schwester den Ring an den Finger steckte, war er offiziell ein Teil der Familie. Aber bisher hatte Balthazar keinerlei Bindung zu dem bärtigen Schönling. Seine Meinung war bisher zudem noch nicht sonderlich hoch; selbst Alfonso war skeptisch – für ihn roch Ruben einfach zu gut.
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Von Katya erhoffte er sich vielleicht keine verständnisvolle Schulter zum Ausweinen, weil das überhaupt nicht in das von ihr erweckte Bild passen würde, aber er glaubte doch, dass sie ihm zumindest eine Chance geben würde. Sie würde ihn anhören. Und wenn sie ihn dann als Idioten und Schuldigen betitelte … läge sie eben auch falsch.
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Es war nicht schön, Eliyas zu sehen. Er hatte Eliyas nicht vermisst.
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Das Lächeln auf Maksims Lippen sah so unecht aus, und doch so ekelhaft verletzend, die bloße Existenz eine Beleidigung, dass es Eliyas die Sprache verschlug. Und wäre es nicht das Lächeln gewesen, dann die Wiederholung der Worte, die alles gewesen waren, was Eliyas hatte hören wollen. Nur dass die Art und Weise, wie Maksim sie höhnisch hervor spie, deutlich aufzeigte, dass sie nicht ehrlich gemeint waren.
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Wie leicht ihre Streitigkeiten abzuwenden wären, wenn Maksim nur sagen würde: Ich weiß, dass das nicht stimmt. Ich kenne dich. Ich kenne dich, Eliyas. Ich weiß, dass es dir nicht egal ist, dass wir dir nicht egal sind. Doch derlei Worte wurden bereits davon unmöglich gemacht, dass sie einander seit Adamas kaum noch beim Vornamen nannten; nur in betrunkenen, seltsamen Momenten war das noch vorgekommen. Und nun würde es das nie wieder. So war es eben nun einmal.
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Aurora freute sich für Margot, dass sie endlich einen Mann gefunden hatte, der ihr die egomanen Star-Allüren verzieh, wenn er sie nicht sogar zu schätzen wusste.
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Zedekiah Hewley trat gerade zwischen den Streben der Bühne hervor, das Gesicht so markant, dass Eliyas ihn sofort erkannte, obwohl sie während der Schulzeit nicht befreundet gewesen waren. Dennoch erinnerte er sich sehr genau daran, wie Zed Selena stets hinterher gedackelt war. Mal abgesehen davon, dass Eliyas Katz ein ansehnliches Gesicht niemals vergaß.
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Sein Blick blieb stets auf Salimatou Ba geheftet, so ernst nahm Timothy seinen Job.
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„Aber nun mach es nicht so spannend. Was genau hat mein liebreizender Bruder über mich gesagt? Mir käme nichts in den Sinn, das nicht schmeichelhaft wäre. Ich bin schließlich…“, sie wollte nicht perfekt sagen, “ich.“
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Die Fedorov-Kinder hatten alle Phasen, in denen sie die Welt und die Familie verdammten, letztlich aber nur in stummer Rebellion sich selbst zu Grunde richteten. Anders hatten sie es nicht gelernt, sich auszudrücken. Ihr Zorn richtete sich immer gegen sie selbst, auch wenn die Eltern oder die Geschwister diesen heraufbeschworen hatten.
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Wenn er eines Tages heiraten würde, dann die Blondine, die sich nun mit von Tränen geröteten Augen in einer Umarmung an ihn drückte. Wenn er Kinder haben würde, dann würden sie vielleicht noch immer seine dunklen Locken auf den winzigen Köpfen tragen, doch in ihren Augen würde sich der gleiche strahlende Himmel finden, wie in Selenas. Sie würden ihre Stupsnase und ihre Liebe für die Schönheit der Welt erben und Zedekiah würde sich nichts mehr wünschen, als dass sie glücklich waren.
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Als wenn sie es war, die bis spät in die Nacht außer Haus herumstromerte und geschäftig tat. Vielleicht sollte sie es sein; sollte alles stehen und liegen lassen und sich einen Mann suchen, der sie nicht anstarrte, als hätte er sie zuerst gehasst, bevor er gelernt hatte, sie zu dulden, nur um sie dann mit neuer Intensität zu hassen.
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Der Gedanke war nur schwer zurückzudrängen, aber sie erwischte sich einmal mehr dabei, wie sie darüber nachdachte, dass ihr Kind einmal besser sein würde. Süßer, stiller und braver. Und auch sie würde besser sein als Aurora. Geduldiger, nachsichtiger, liebevoller.
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Er seufzte schwer, nachdenklich und sah dann wieder zu Maksim. „Sag mir, wann sollte ein Vater aufhören, die Scherben hinter seinem Sohn aufzuräumen?“
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Niemand mit dem Namen Fedorov war so weit von Eleganz entfernt, wie Maksim es war.
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So standen sie, beide voneinander weg gedreht, wie es früher niemals der Fall gewesen wäre. Früher war da so viel Vertrauen gewesen, so viel Selbstverständlichkeit, doch diese wirkte mittlerweile Jahre entfernt. Etwas, von dem Eliyas geglaubt hatte, dass es ihm niemals verloren gehen würde, schwamm mit einem Mal davon.
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Aber wenn man Tag ein, Tag aus mit Grausamkeiten konfrontiert wurde, über die zu sprechen einem unmöglich war, hörte man eben auf zu schreiben. Man hörte auf, Worte zu suchen. Man hörte auf, zu dichten. Die leere Seite wurde zum falschen Freund, der nur höhnische Sprüche für einen übrig hatte und an dessen miserable Gesellschaft man sich doch gewöhnte.
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Warum verlangte Aurora noch immer nach mehr von ihm, wenn sie Zuhause doch alles hatte, was sie brauchte? Jetzt wo Allegra zur Welt gekommen war, brauchte sie sich ja noch nicht einmal mehr davor fürchten, alleine zu sein, sobald Emilio bald sein erstes Schuljahr in Adamas antreten würde. Warum also war sie noch immer so schrecklich unzufrieden, mit allem, was Joaquin für sie tat?
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Eliyas hatte einfach ein Talent dafür, einen vergessen zu lassen, wie sehr man sich selbst eigentlich verachtete.
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Er wollte ihr gar nicht zuhören, sondern legte ihr Worte in den Mund, die einem Skript entsprangen, das sie tausendmal durchgespielt hatten. Das eine Mal, dass sie ihn nicht dafür anging, wie spät er dran und wie leid sie das alles war, hörte er doch nichts anderes. ”Selbst wenn es brennen und ich euch warnen würde, würdet ihr mir nicht zuhören”, erwiderte sie verzweifelter als beabsichtigt. Ihr Mann und ihr Sohn waren in der Hinsicht einander erschreckend ähnlich.
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Aurora konnte sich nicht helfen: In ihr hatte sich ein Hass auf die jungen Eltern entfesselt, die scheinbar glücklich nebeneinander her im Park spazierten und ihren tobenden Kindern dämlich lächelnd dabei zusahen, selbst wenn jene mit Hundekacke an den Händen wieder zu ihnen gerannt kamen und jene dreckigen Patschehändchen am Rock der Mutter, in den sie ohne Frage morgens erst steife, modische Falten gebügelt hatte, abwischten.
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Aber am Ende waren diese Wörter … noch immer nichts weiter als Wörter. Sie mochten sich bis auf die Netzhaut des Fedorovs gebrannt haben und ihn teilweise bis in den Schlaf verfolgen, doch sie würden weder Eliyas zurück nach Stellans noch zu ihm bringen können.
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Nun waren Beide verschwunden und damit ein Teil von Salimatou, den sie niemals wieder zurückbekommen würde.
Sie waren einfach weg, entfernt aus ihrem Leben, als könnte sie ohne sie weiteratmen. ![]()
Aber spätestens seit er von ihrer Verlobung mit Cillian Vaughn wusste, sah er Margot D’Ambrosio so, wie sie wirklich war.
Bemitleidenswert, aber hasserfüllt. Und wenn es ihr so einfach gelang, hier aufzutauchen, musste sie ihn noch mehr hassen, als er sie. |