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Alle Inplayzitate
Die arrogante Geste weckt die eingeschlafene Kampfeslust, unter den grimmigen Brauen begegnet er Oswalds eisigen Augen.
Wortlos schiebt er ihm die Spitze des (Violin)Bogens unters Kinn, zwingt ihn dadurch, den Kopf anzuheben, bis sein Hals fast komplett durchgestreckt ist. Ein seichter Zug um den Mundwinkel. Nett, wenn der so zu ihm aufsehen muss.
Ein ordentliches Fleckchen Land, und trotzdem nicht ausreichend, um Oswalds Ego zufrieden zu begrenzen.
Der geschmückte Baum macht Eindruck. Steht imposant rum, beansprucht viel Raum, sieht der dekorierten Farce überdrüssig aus. Passt zu Oswald.
Arvin zieht die Beine aufs Sofa, als wolle er sich einkugeln und auf Nimmerwiedersehen aus der Tür rollen.
Erwartet der jetzt eine Reaktion von ihm; einen Kommentar oder eine Geste? Vielleicht Zustimmung. „Uhm…“ Perfekt.
Eine Müdigkeit, die sich nicht abschütteln ließ, egal, wie sehr er es versuchte. Eine Müdigkeit, die ihn verfolgte, seit seine Mutter von ihnen gegangen war.
Wer von draußen kommt, putzt sich besser die Schuhe ab. Im Profil so mancher Sohle schleppt sich das Grauen in die magische Welt.
Ehe ist nicht alles. Und wenn sie alles wird, kann sie ganz schnell nichts werden.
Wie jedes Jahr sind wir zwar auf dem Weihnachtsmarkt, aber ich trete auf der Stelle. Sie hat mich dagegen eingeholt, umrundet, und ist jetzt wieder dieses Jahr an diesem Ort an genau dieser Stelle neben mir.
Wenn ich sie ansehe, ist sie makellos, mit den feinen Gesichtszügen und wie sie beim Lachen die Nase kräuselt, oder beim Weinen mit den Lippen bebt, oder wie jetzt von den warmen Klamotten und dem heißen Glühwein ganz rote Wangen hat.
Die Worte gleiten leise über meine Lippen wie ihr Flüstern vorhin an meinem Ohr. Zwischen den Zeilen schwingt so viel Unausgesprochenes, dass es verschwimmt wie die Lichter des Standes vor meinen Augen.
Damals hat sie’s (auch) nicht sehen können, dass ich mir gewünscht hab, sie würd’s nochmal machen. Mich küssen.
Greer scheint wohl Fehler zu mögen. Kann ich nicht verstehen. Vielleicht mag sie mich deswegen. Verkleide mich gerne als wäre ich perfekt, aber bin im Grunde auch nur handbemalt.
Personal war schwer zu finden. Das verstand Raphael, hatte er schon in Seattle gelernt, als er noch der kleinste Fisch im großen Teich der organisierten Kriminalität war. Der einzige Ort, an dem ein von Gott verlassenes Kind wie er hinkonnte, ohne von seinem Vater totgeprügelt zu werden, ohne Geld und Aufstiegschancen. Von Magie beraubt, mit ein paar Farbtuben in den Hosentaschen. Verschwiegenheit und Fleiß hatten ihm Sympathie und damit Arbeit eingebracht.
Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte mich eine Mitgliedschaft im Spinnennetz nicht überrascht. Vielleicht hat er aber auch mehr gesunden Menschenverstand als Sora und vor allem als ich.
Für einen flüchtigen Moment lachte die Astatorin über das Kommentar ihrer Begleitung und fand sogar, dass der Gedanke, in etwas Süßes zu beißen, gar nicht so schlecht erschien. Die Frage war nur, welche Art von süß Rosalyne aktuell begehrte.
Ach, das bisschen Trauma. Hat dem deutschen Jungen auch nicht geschadet.
Das ist halt Arvin, was. Wie mühelos der einem ein Fünkchen Menschlichkeit entlockt. ENTSCHULDIGUNG! Venner ist eigentlich stinksauer!
Der Typ geht direkt vor meinen Füßen schlafen und ich glaub nicht dass der Boden sonderlich bequem ist aber das ist (wie alles andere eigentlich auch) nicht mein Problem.
»Ich mag deine zarte Nähe wirklich gern«, er deutete dabei auf seinen Kragen. »Aber mach lieber hier«, und griff sich mit der linken Hand in den Schritt. Raphael war zwar sein Vorgesetzter, aber rausschmeißen konnte er Hwan nicht.
Vor dem goldenen Licht flüchten die Schatten unter der Hutkrempe, die gemütliche Hitze versucht sich vergeblich an seiner glatten Miene festzuhalten. Leider kann die nicht mal das müde Lächeln gegenüber erwärmen. Nicht, dass das bei Venner direkt eine negative Laune bedeuten muss. Das ist halt sein Gesicht.
Sie selbst neigte dazu, andere Frauen eher als Konkurrenz zu sehen, obwohl es doch viel klüger war, sie als Verbündete zu betrachten. Zusammen war man schließlich immer stärker – und mit dem Patriarchat hatten sie sozusagen sogar einen gemeinsamen Feind.
Es war doch immer dasselbe mit diesen Männern – am Ende musste man alles selbst machen.
Worte, die man von Venus wohl nicht gewohnt war, weil sie zu viel von ihr preisgaben. Dennoch hatte sie kein schlechtes Gefühl, sie auszusprechen, weil Katya und ihre Ansichten ihr immer vertrauter wurden. Im Grunde genommen waren sie wohl gar nicht so verschieden – sie hatten sich lediglich für unterschiedliche Leben entschieden.
Komplize — das Wort schmeckt nach Schuld. Ist wie Dreck, der sich unter den Fingernägeln festsetzt und selbst trotz eisernem Schrubben nicht mehr weichen will.
Mit klirrenden Gläsern kannst du dir was Nettes dazuverdienen, um verzweifelte Sinmas in einer Séance einzuschüchtern.
“Das zieht natürlich Ungeziefer an, das uns den Kuchen madig machen will.” Uns. Das Schaf mit sanften Beschwörungen zum Teil der Sache machen, damit es das Scheren seiner Wolle für einen guten Zweck hält.
Wie der den Linseneintopf in sich schaufelt, muss Venner an die streunende Katze denken, die er als Kind im Hof angefüttert hat. An den strengen Ton seines Vaters erinnert er sich gut: Lass das, sonst haste bald die halbe Gasse auf der Schwelle.
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