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Ihre Haltung war aufrecht und steif, während die andere weiter in sich zusammensank und dann sogar ihr Gesicht hinter ihren Händen verbarg. Es störte Elin sofort. Die schlanken Hände, die sich wie fleischige Vorhänge um das schöne Gesicht schlossen, das sie noch nicht loslassen wollte.
Elin lächelte. Zögerlich und sacht als wüsste sie nicht so recht, wie sie ein angemessenes Lächeln auf ihr Gesicht zeichnen konnte.
Aber allein der Anblick, der Frau mit den scheuen Augen, hatte einem der Zahnräder einen Tritt verpasst, es aus seiner Struktur fallen lassen, hinein, in das tiefe Loch zwischen ihren Rippenbögen. Und dort klang es nun. Laut, eindringlich, voll. Ein betörender Klang. Einer, der nur eine einzige Wahrheit bedeuten konnte: Die Fremde wollte von ihr gesehen werden; wollte dass Elin aus ihrer Struktur fiel; wollte sich im Auge des Sturms suhlen wie ein Falke, der den Wind bricht, nur um im Zentrum der Stille zu kreisen.
- jeder einzelne Gedanke, den Chiyeol je gehabt hatte, schien ihm nun direkt aus dem Mund zu fallen. Ein bisschen so als würde er sich erbrechen.
Wieder strich sich junge Frau das dunkle Haar aus dem Gesicht hinter ihr Ohr. Eine beiläufige Bewegung. Aber es fühlte sich so an als würde sie diese Geste einer Aufführung gleich für Elins Blick tun. Wie sanft die Berührung ihrer Fingerspitzen über die blasse Haut gewandert war; von den Schläfen über die Wangenknochen und dann hinters Ohr.
Und die spannendere Frage für Elin war ohnehin als sie das kleine Kärtchen in ihrer Hand geöffnet und die wenigen Schreibmaschinen-Worte gelesen hatte, wie zur Hölle sprach man Berna Guérin aus?
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