Alle Inplayzitate
![]()
Und sein honigsanftes Zureden - als wollte er sie besänftigen, als wollte er sie in eine Richtung lenken, die nur er kannte - änderte nichts daran, dass das Zwielicht an ihm klebte wie ein zweiter Schatten.
![]()
Also stand ihre starre, ungeschönte Unsicherheit dem aalglatten Selbstbewusstsein des Mannes gegenüber, ein Ungleichgewicht, das schwer und unausweichlich zwischen ihnen hing.
Er lächelte. Nicht freundlich, nicht einladend. Ein Lächeln, das schimmerte, als könnte Fett oder Öl von seinen Mundwinkeln tropfen. ![]()
Die groben Nähte waren nach Außen gestülpt; der feine Stoff und die kleinen Motive waren verborgen. Von dem lustigen Mädchen mit Wind und Wirbel im Blick blieb nicht viel übrig. Für Wochen schwieg Frances. Sie weinte nicht einmal. Sie verhärtete. So wie eine Muschel sein feines Inneres verschließt, sich zusammenzieht, wenn das Wasser zu rau wird.
![]()
Mit jedem Schritt fühlte sie sich kleiner, als würde der Raum sie wie eine Spinne einwickeln, Schicht um Schicht, bis sie nur noch ein gefaltetes Etwas war, ein Päckchen, das in der Menge verschwand.
![]()
Das Kasino erstrahlte wie ein Juwel, eine Symphonie aus Licht und Farben, die ihre schillernden Strahlen in die feuchte Nacht warfen. Menschen flanierten durch den Eingang, ihre Kleidung ein Gemisch Seide, Brokat und Perlen. Einige wirkten wie aus einem alten Gemälde entsprungen, mit hohen Kragen und schweren Mänteln, während andere mit kunstvoller Leichtigkeit die Mode der Reichen und Wagemutigen trugen. Ihre Schritte waren sicher, ihre Bewegungen mühelos, als gehörte der Glanz des Rainbow Road zu ihnen wie ein Teil ihrer Haut.
![]()
Dachten Sie, ich würde mich von diesen verheißungsvollen Worten betören lassen? Mich mit geöffneten Vorhängen unter dem fremden Blick laben oder räkeln wie eine Katze zum Sonnenlicht? Wohl kaum. So wie sie kaum denken können, dass diese verbale Häutung, wie sie versuchen meinen Charakter zu exponieren, irgendeinen charmanten Effekt auf mich hätte.
![]()
„Alej, Alej, Alej … ts, ts, ts“, machte der andere und zeigte bei jedem Wort die Zähne. Fletschte sie. Ein Lächeln wie ein Wolfshund in einem unverschämt schönen Gesicht. Frances sah zur Seite, versuchte die Szenerie neben ihr zu ignorieren, wobei das dem blonden Herren sicherlich nicht auffiel, dieser hatte nämlich nur den Mann ihm Blick, den er Alej nannte. „Du siehst zu unschuldig und das hier…“, schamlos griff an das Revers von Alej, wo eine goldene Brosche befestigt war, und rieb diese zwischen Zeigefinger und Daumen. „… zu teuer dafür, dass du mir mehrere Monatsmieten schuldest.“ Er schnipste mit den Finger, die eben noch die Brosche gehalten hatten, unter das Kinn von Alej und lächelte. Ein beißendes, bleckendes Lächeln. „Oder was sagst du?“
![]()
Der tintenblaue Hosenanzug war an den Schultern zu groß und an den Beinen zu weit - nicht auf die Art, die in den Vereinigten Staaten gerade Popularität gewann, sondern auf eine offenkundig ungeschickte Art. Auf eine blamierend-verplappernde Art, die Frances neben ihrer Zurückhaltung, dem freudlosen Blick und den schwitzigen Fingerabdrücken an ihrem Weinglas demaskierte: Sie gehörte nicht hier her, aber sie war bereits zu weit vorgedrungen.
|