Alle Inplayzitate
„Wir müssen Silbererde kaufen … meine Mediae Nigrae stirbt sonst … sie muss aber bei Vollmond gesammelt worden sein, es darf kein Lichtzauber auf ihr liegen und ich brauche noch den Einhorndünger“
Dass sie keine Geheimnisse vor Cillian hatte, glaubte er nicht eine Sekunde lang. Er kannte Margot. Sie hatte Knicke und Ecken in ihrer Seele, die sie weder ihn noch sich selbst jemals hatte erforschen lassen.
Sie durfte sich ihm nicht erhaben fühlen und zeitgleich auf ihn angewiesen sein - diese Torheit beging schon ihre älteste Schwester und für Czar hatte diese Arroganz jeglichen Charme verloren
- jeder einzelne Gedanke, den Chiyeol je gehabt hatte, schien ihm nun direkt aus dem Mund zu fallen. Ein bisschen so als würde er sich erbrechen.
Dabei hatte er immer gewusst, wie fragil sie war. Lieblich und schön, aber verwundet. Dass unter dem zarten Schleier der Melancholie, in den er sich verliebt hatte, unglücksfarbene Betäubung lag.
Ich meine nur … Gut, dass ich nicht schwanger werden kann, ich würde mich gar nicht gut schlagen.
Das fühlte sich an wie sterben. War sie schwanger? Unverheiratet und schwanger? Wollte sie Lorraine ins Grab bringen? Ihre Eltern? James hätte fast bestialisch aufgelacht — da brachte der zweite Weltkrieg ihren Vater nicht um, aber eine unehelich schwangere jüngste Tochter würde das schaffen, was den Nazis nicht gelungen war.
Er konnte Zedekiah unmöglich allein durch dieses Auge des Sturms schicken — bei seinem Glück würde er einfach nur aus Versehen sagen, er sei für alles verantwortlich, und vor Gericht gezerrt werden.
Wenn Maksim es wagte, zu träumen, nur für sich, so heimlich, dass es sich anfühlte, als würde er damit gegen Gesetze verstoßen, dann doch stets mit dem Hintergedanken, dass ihm nichts davon jemals zustehen würde.
Er war schon oft geküsst worden, manchmal so überraschend, dass er das Gesicht weggedreht hatte. Manchmal so sanft, dass er geglaubt hatte, man wolle ihn damit verhöhnen. Jeder Mensch küsste anders, und Maksim Fedorov schien das Privileg gepachtet zu haben, dass seine Küsse sich genau wie seine Schläge anfühlten.
Der Gedanke daran, ein freundschaftliches Verhältnis mit Alejandro zu führen brachte ihm Übelkeit ein, lag vermutlich auch einfach daran, dass Alejandro ihn erpresste.
„Es braucht keine schwarze Magie, um grausam zu sein, Joaquin Moreno, du beweist es auch ohne“, gab sie mit zitternder Stimme von sich. „Schäm dich.“
Ja, mit Sicherheit wäre es nun das Vernünftigste gewesen, wenn Maksim Fedorov aufgestanden und in die nächste Bar gegangen wäre, um sich dort eine ebenso vernünftige Frau zum Heiraten zu suchen, mit ihr in eine ähnlich hässliche Stadtvilla zu ziehen, wie Agnessa es getan hatte, und sich der Gestaltung der Kinderzimmer zu widmen.
Es war absolut nichts Falsches dabei, seinen besten Freund auf die Wange zu küssen. Vielleicht war das nicht unbedingt etwas, was man täglich und einfach so tat (außer man hieß Rousseau und zählte dies zu einer anständigen Begrüßung hinzu), aber letztendlich war ein Kuss auf die Wange doch auch kaum mehr als ein kräftiger Handschlag.
Er sah fast aus wie jemand, der sie noch alle beisammen hatte. Aber sah man in seine Augen, toste darin ein Sturm, als wären seine Pupillen ständig in Bewegung, wie Löcher im Meeresboden — dunkel, nicht ruhig. Finster, nicht friedlich.
”Du hast mich im Privaten früher auch nicht Van Hoek genannt, ich würde es bevorzugen, wenn du nicht plötzlich damit anfängst.”
Aurora war so zahm und fromm. Jedes Verlangen, das auch nur androhte sich in ihr einzunisten, hatte sie sicherlich selbstgeißelnd ihren Priestern zur Beichte gebracht. Oder in sich verstummen lassen.
Cillian war die Instanz in ihrem Leben, die sie zusammenhielt und sie überließ ihm züchtig so viel Kontrolle, so viele Entscheidungen über sie, dass sie sich darüber nicht den Kopf zerbrechen musste.
Nunja… soweit erwachsene Männer eben überhaupt wussten, was sie tun oder lassen sollten. Oftmals waren sie da ja mehr wie Kinder.
Tut. Es war nicht alles tutti. Im Gegenteil.
Mit den sturmblauen Augen, dem wie aus einem Gemälde entsprungenem Gesicht und dem goldenen Lächeln, dem kaum einer widerstehen konnte, hatte James auf seine Mitmenschen schon immer eine Wirkung gehabt, wie die ersten Sonnenstrahlen des Jahres, die einem warm über die Haut kitzelten und einen die grauen Tage der Trübsinnigkeit vergessen ließen.
In dem Moment war es wohl egal, wer Schuld and dieser recht flotten Eskalation war, das Testosteron schoss hoch und irgendjemand musste einfach auf das Maul bekommen. So einfach war das.
"Schön. Du veränderst nicht die Welt, aber mich berühren deine Wetterberichte sehr", murmelte Eliyas nun. "Unsittlich sogar, wenn du so willst."
„Ich wäre doch töricht, den Weltmeister herauszufordern. Aber vielleicht teilst du ein paar Flitsch-Tricks mit mir, Herr und Meister der Steine.”
Er spürte seine Liebe zu Margot wie sein fehlendes Bein, entrissen und unsichtbar und doch weiterhin schmerzend, egal wie wenig Sinn dies für seinen Verstand auch ergab.
Der Umgang mit Tieren lockte menschliche Seiten hervor, die man oftmals nur allzu gerne vor der Welt versteckte. Man übertünchte sie mit Kälte, einer Maske, Arroganz, damit niemand erst auf die Idee kam dahinter blicken zu wollen, weil es schlichtweg zu unangenehm war, sich über einen längeren Zeitraum hinweg damit zu befassen.
Wieder strich sich junge Frau das dunkle Haar aus dem Gesicht hinter ihr Ohr. Eine beiläufige Bewegung. Aber es fühlte sich so an als würde sie diese Geste einer Aufführung gleich für Elins Blick tun. Wie sanft die Berührung ihrer Fingerspitzen über die blasse Haut gewandert war; von den Schläfen über die Wangenknochen und dann hinters Ohr.
”Natürlich liebe ich meine Arbeit. Fast … alles an ihr. Es ist kompliziert? Vielleicht ist das ja das Problem. Vielleicht ist es nicht gesund, etwas zu lieben, das einen nicht zurücklieben kann.”
Was Maksim nicht verstand und Eliyas zu feige, zuzugeben war, war doch, dass der Katz nicht länger siebzehn war. Er fürchtete mittlerweile das Urteil anderer. Er fürchtete, zu sehr herausgefordert, kritisiert und verurteilt zu werden. Er hatte sich Angst wachsen lassen, wo früher Dreistigkeit gewesen war. In vielerlei Hinsicht fühlte er sich seit Monaten, als würde er nur noch sein altes Ich imitieren.
”Was hab ich noch verpasst? Euer drittes Kind? Den Bau eures Hauses mit fünf Stockwerken? Erzähl mir doch bitte, wie euer Garten aussieht, das würde mich ja wirklich brennend interessieren.” Ohne dass er es bemerkte, ertrank Nicolòs Stimme brennendem Spott. ”Soll ich dich überhaupt noch van Hoek nennen?”
|