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Er war einer derjenigen, der sich nicht abgewandt hatte, als sie den Geächteten-Status bekam, und sie wusste in der Zwischenzeit, wie viel das Wert war. Wie schwer manch ein Blick auf ihr Lasten und ihr solides Selbstbewusstsein in den Boden rammen konnte, um einer gefährlichen Gleichgültigkeit Platz machte.
Seine Hand landete in ihrem Schopf – weder sanft, noch unnötig gewaltsam. Er betrachtete ihr Spiegelbild genau, während er ihr Haar zusammenfasste und es in die Höhe schob. "Trag die Haare hoch. So sieht dein Hals schön einladend aus." Perfekt, um Schmuck um ihn zu legen. Noch perfekter, um ihn zu würgen – da hatte ja jeder andere Vorlieben.
Natürlich sah er es anders als Vega, die ihn sogleich daran erinnerte, was für ein Risiko sie dort für ihn einging. Er war es, der sich aus dem Fenster lehnte. Er war es, der ihr einen Vertrauensvorschuss damit schenkte, dass er sie einweihte. Zwar ließ er wichtige Informationen aus, aber er wollte auch nicht, dass diese während ihrer Arbeit in ihrem hübschen Kopf herumspukten. Sicherlich war das Leben als Prostituierte leichter, wenn im Schädel nur ein heißes Lüftchen wehte.
Es war so typisch für sie, sich für jedes gesprochene Wort zu entschuldigen, dass es Maksim nicht überrascht hätte, wenn sie dies auch für jeden zu lauten Atemzug tun würde. ”Hör auf damit”, entwich es ihm deshalb etwas schroff, dabei waren seine Worte eigentlich gut gemeint. Sie musste sich nicht entschuldigen. Außer vielleicht dafür, dass sie ausgerechnet Arturo D’Ambrosio geheiratet hatte, aber das war ein Thema für einen anderen Moment, einen anderen Tag.
Aber Maksim war Maksim. Er interessierte sich nicht für das ansehnliche Stadthaus mit dem gepflegten Garten und er wollte auch nicht wissen, wie viele Zimmer sie bereits für zukünftige Kinder vorbereitet hatten, weil er dabei nur hoffen konnte, dass keines von diesen Arturos hässliche Nase erben würde.
“Trag die Haare hoch. So sieht dein Hals schön einladend aus.“ Perfekt, um Schmuck um ihn zu legen. Noch perfekter, um ihn zu würgen – da hatte ja jeder andere Vorlieben.
Selbst jetzt wollte er nichts mehr, als sich Eliyas’ Nähe gewiss sein. Er wollte sich von seinem Lachen einlullen lassen, wie von einem Schlaflied, und sich an Worte klammern, die ihm nicht zustanden und die man ihm niemals widmen würde
Später in der Nacht hatte sie Cillian angelächelt, während James und sie einen langsamen Blues tanzten. Zum Abschied hatte sie ihn sogar umarmt und angetrunken wie sie war, seine Wange geküsst. An nichts davon erinnerte Margot sich. Irgendwann war Cillian einfach da gewesen. Immer im Schatten von James.
“Mir wird so oft gesagt, dass ich ein Talent dafür habe, das Falsche zu sagen. Und vermutlich stimmt das auch“, sagte er nun langsam. “Aber ich weiß nicht, ob ich gerne mehr wie du sein sollte. Du weißt wirklich immer das Richtige zu sagen. Du weißt immer, was du sagen musst, um mich zu verletzen.“
Oder war es nur Eliyas, der sich von diesem Raum wie in eine Zwangsjacke gesteckt fühlte? Spürte der Fedorov diesen eisernen Griff nicht mehr, oder viel schlimmer als das: war er ihn schon gewöhnt, musste sich nicht mehr über ihn wundern, sondern sich ihm nur noch ergeben?
Sie waren nicht nur Freunde, weil sie in ultimativer Nähe zueinander aufgewachsen waren und sich im gleichen Alter befanden, sondern weil die unausgesprochenen Worte des Fedorovs immer in Eliyas nachgehallt hatten, und das schon von jungen Jahren an.
Klar war nur, dass die Wahrheit sich selbst im Angesicht der heutigen Katastrophe nicht zu offenbaren wagte, als wäre ein Eingeständnis noch viel verheerender, als der Terror, welcher in der Taschendimension Einzug gefunden hatte.
Nein, Arvin hielt sich nicht einfach nur in diesem Meer aus Grüntönen auf. Er war der Wald.
Um ehrlich zu sein traute Maksim ihr durchaus zu, derartig desinteressiert an ihrer Umwelt zu sein, dass ihr gar nicht auffiel, was um sie herum geschah, sofern es ihr nicht die Frisur zerstörte, aber es war noch immer sein Vater, von welchem sie dort sprach. Czar Fedorov. Dieser Mann würde lieber die Redaktion des Beluns anzünden, als sich mit einer Selena Summerset sehen zu lassen. Zumindest war es das, was Maksim bisher geglaubt hatte. Und gehofft.
Ihr Eisen, ihre Härte, war wie ein Trauerschleier, den sie seit einem Jahrzehnt trug. Und wie gern Sloan die Hand ausgestreckt und diesen sanft von ihr genommen hätte.
Es war als wäre sie ein Gewächs, welches zum ersten Mal seit einer Ewigkeit den Kuss der lebensspenden Sonne hatte spüren dürfen und nun nichts anderes mehr verlangte als weiter in diesem Lichte zu baden.
Wie zwei Trabanten, die ihres Heimatsterns beraubt waren und begonnen hatten umeinander zu kreisen. Woher sonst hätte diese Anziehungskraft auch kommen sollen?
Werwölfe hätten vermutlich einen lauten Heuler losgelassen, wenn sie gesehen hätten, wie Leanders Gesicht aufleuchtete, als wäre es ein strahlender Vollmond in einer klaren Nacht.
Ihr Wesen war seitlich gekippt, sie hing in der Schwebe, und das war Gaels Schuld, der ihr Stück für Stück das Fundament entriss, an das sie sich gelehnt hatte.
Was sie nicht in Gaels Hände geben konnte, fiel in ihr selbst in den Abgrund. Das war das Los einer Frau in der Ehe.
Eliyas war nicht da gewesen und doch hatte jede Ecke seinen Namen geschrien und jeder Schatten sein Gesicht getragen.
„Poltergeister müssen wohl eher selten den Hippokratischen Eid ablegen.“
Die Gedanken hinfort wischend, widmete sie sich der chirurgischen Abtrennung eines weiteren Stücks der Torte, ehe sie Chiyeol antworten konnte. „Es geht. Inzwischen sterben sie wieder im üblichen Rhythmus, überwiegend ohne Verbrechen.“
”Ehm”, für nichts war Maldwyn Bonfe so bekannt, wie für seine Wortgewandtheit. ”Also … soll ich dein Zimmer für dich suchen oder willst du … hier bleiben?” Was für eine dumme Frage. Natürlich wollte sie nicht den Rest des Schuljahres im Gemeinschaftsraum verbringen.
Das war es zumindest, was Eliyas wortlos annahm. Dass dies eine Rettung war. Dass er durchatmen konnte. Dass sich die Welt wieder ein Stück weit zurechtrückte, die Krawatte ordentlich zupfte, während alles andere um sie herum zu Grunde ging.
Einen Finger ans Kinn legen ging Mara kurz ihren persönlichen, gedanklichen Terminplaner durch, der letzten Endes aus nicht viel mehr als Hoffnung und etwas unsichtbarem, übernatürlichem Klebeband bestand.
Das hatte sie erwartet. Gehofft. Irgendwas. Hauptsache sie würden zusammen sein, zusammen alt werden, zusammen ihr Kind, ihre Kinder aufwachsen sehen. Zusammen. War das zu viel verlangt? Sie war nicht unglücklich um Olivia, nein, im Gegenteil. Aber sie schämte sich, dass sie Olivia nicht das geben konnte, was sie brauchte. Eine Familie. Einen Vater. Geschwister.
Stattdessen hatte sie ihr nur Lügen geboten.
Ja, es war absolut defätistisch, sich bei dem Gedanken das ihrer beider Treffen sich in den nächsten Minuten zu einem Ende bewegen würde, über ein Ende generell nachzudenken und sich davon regelrecht infantil dazu verleiten zu lassen, fast schon dramatisch die Hand an die Stirn zu werfen und ob dieser ach so dreisten und gemeinen Ungerechtigkeit zu seufzen und zu toben und zu leiden. Genau das aber war es was diese junge Liebe ausmachte. Der Gedanke auch nur eine Minute vom Ziel der eigenen Begi
Vielleicht verkauften sie hier ja gekauften Fertig-Kuchen, statt ihn selber zu machen? Vage meinte er sich daran zu erinnern, dass es da dieses eine Café gegeben haben sollte, wo drei Menschen am gleichen Kuchen erstickt waren. Was, seinem analytischen Kopf jedoch eher die Frage entlockte, ob es nur die selbe Art von Kuchen, oder die exakt gleiche Torte gewesen war...?
"Das Wölfchen zeigt dir gleich die Zähne."
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