Alle Inplayzitate
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Ihre Welt war zum Brennen bestimmt. Die Geschichte hatte ihnen dies immer wieder in Erinnerung gerufen, hatte sie mit Kriegen und Katastrophen einen Blick darauf werfen lassen, wie ihr Ende aussehen würde. Nur wann genau jenes Ende endlich kommen würde, verriet ihnen weder die Vergangenheit noch Gott.
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Arvin, der Waldschrat, würde ihn in die Metropole Londons begleiten.
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”Ich war immer nett zu Hühnern”, fing er leise an, den Blick nicht von dem Tier lösend. ”Ich schwöre, ich hab noch keinem Huhn auch nur ein Haar gekrümmt … Okay, vielleicht hab ich mal Hühnchen gegessen, aber das war ein Versehen und wird nie wieder passieren, ich verspreche es!”
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Ob er dem Excubitoren Selenas Nachnamen nennen konnte? Aber natürlich, wer wäre er denn, wenn er noch nicht einmal wissen würde, wie der Nachname seiner besten Freundin lautete?! Voller Selbstbewusstsein reckte Zedekiah bei der Frage also sein Kinn in die Höhe. ”Summerset! Wie der Sommer!” Für die Dauer einer Sekunde verharrte er so, dann legte er leicht unsicher den Kopf schief. ”Aber nicht mit o, glaube ich.” Gedanklich schrieb er Selenas Namen in die Luft. Ne, mit einem O sah der irgendwie seltsam aus. Suommerset.
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”Ich bin mir sicher, dass er wirklich nett ist.” Nett. Es wäre weniger beleidigend gewesen, wenn sie ihn als scheiße bezeichnet hätte.
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Er drohte ihr mit Isolation, mit dem Abschneiden von den Möglichkeiten, die er ihr bot. Bessere Möglichkeiten würde sie nicht finden, und dass sie sich dessen bewusst war, diesen Glauben tiefer in sich verankerte als Katholiken das Ave Maria, war seinen Zielen unerlässlich.
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Vega blieb nichts weiter als eine Satzfuge im Leben des Zerrudos. Ein Einwurf, für den man kurz extra einatmete; dem man einen Platz auf seinen Lippen, in seinen Gedanken gab. Den man auch herausschneiden könnte, ohne den Inhalt zu verlieren, lediglich ein Stück vom Kontext würde dadurch in den Boden sickern wie Regenwasser in dürren Boden. Mehr nicht. Mehr war sie nicht, obwohl sie ähnlich darin waren, wie sie gemacht waren — wie sie lebten, in Schatten, in die sich Blicke nur selten verirrten, und wenn doch, dann nur jene, die sowieso schon auf der Suche waren.
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Ich war bestimmt schon dreimal kurz davor, alles hinzuwerfen und mir als Rugby-Spieler fortan professionell die Nase brechen zu lassen.
So ein Rugby-Feld ist bestimmt deutlich fruchtbarer, als mein stickiges Büro und das wäre sicherlich lustig. Wie Nikolay wohl darauf reagieren würde? Auf jeden Fall würde es dafür sorgen, dass mein Vater das Zeitliche segnet. ![]()
Wenn mich etwas an dir stört, dann ist es die Annahme, ich würde lieber den anderen schreiben als dir. Eigentlich schreibe ich keinem von euch undankbaren Rotzbengeln gern.
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Sie verstand also den Seitenhieb, der vor allem eher Polina gelten sollte und bei dem Agnessa schlichtweg den Kollateralschaden darstellte, doch an ihren Mangel an magischen Fähigkeiten reduziert zu werden und in solch gemeiner Weise von dem Kauf ihrer Katze zu hören, die doch eine der wenigen guten und schönen Dinge in ihrem derzeitigen Leben darstellte tat trotzdem sehr weh und man konnte tatsächlich sehen wie sie unter diesen harschen Worten zusammenzuckte und den Blick in der Flüssigkeit in ihrem Glas verlor.
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Sie hatte in den vergangenen Jahren Schlimmeres gesehen und erlebt, als eine Prostituierte. Die Welt hatte Schlimmeres gesehen, als eine Prostituierte - aber das vergaßen sie alle wohl viel zu häufig.
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Ich stehe vor Evelyn und sie steht vor mir und sie lässt mich bluten, lässt mich brechen, lässt mich schreien. Ich begreife meistens relativ früh, dass ich träume. Evelyn Thorne ist zu solcherlei Grausamkeiten nicht imstande - das weiß selbst mein Unterbewusstsein.
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Es gab Tage, an denen Mira das nicht wollte. Tage, an denen sie nicht vorwärts ging, sondern stattdessen lieber zurückblickte. Doch dies war kein solcher Tag und damit war sie sehr froh und vor allem dankbar über das beschauliche, doch aber auch gemütliche Nest, welches Gabriel ihr bot. Es war klein, es war schief, es roch immer nach Tee oder anderen Gewürzen, aber es war Zuhause.
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Am liebsten würde sie aus dem Fenster gucken und das Treiben der Menschen auf der Straße oder das Wiegen der Bäume im Wind beobachten. Das Fliegen der Vögel und Treiben der Wolken. Doch das alles blieb ihr verwehrt, rückte von Tag zu Tag weiter in die Ferne als kaum greifbare und verblassende Erinnerung. Zurück blieben Eindrücke, die sie heimsuchten wie Echos, welche den Klang des ursprünglichen Geräusches nur noch bruchstückhaft und unvollständig wiedergaben.
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Spürte er wie kaputt dieser Mann war, der gefühlt nur noch aus Schwarzer Magie und den Intentionen seiner Familie bestand — ein zerbrochener und erzwungen wieder zusammengesetzter Gegenstand; ein Erbstück, sicherlich, aber kein schönes mehr. Zerfurcht von den tausenden Malen, die man diese Vase zu Boden geworfen hatte. Sein Gesicht gab davon nichts preis, aber die Narbe tat es.
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Es war nur ein Name, der wie flaumige Daunen über Arcturus’ Lippen fiel. Ein Name, der ihm Zuflucht geboten hatte, während sein Namensträger im Nirgendwo seine Buße getan hatte. Jahre, in denen die Zeit den Kosenamen von seiner Zunge hätte brennen sollen, flogen doch nur vorbei. Alles war anders. Alles war gleich.
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Sie müssten ihre Leben noch einmal neu leben, diesmal anders, diesmal ganz bewusst und ohne zu zögern. Arcturus müsste seinen Idealen folgen, bevor sie mit seinem Mut und seiner Liebe in seinem Körper verrotteten.
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Denn auch wenn er ihm keine Angst einjagen wollte, wäre es fatal, ihm Sicherheit vorzugaukeln, die nicht existierte. Es käme einem Verrat an dem, was sie einst miteinander geteilt, an ihnen gleich, ihn in diesem Glauben zu wiegen wie ein Kind, das die Wahrheit nicht ertrug.
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Hätte er ihn doch nur vergessen können, dann würde sich die Wahrheit dieses Raums, den sie plötzlich wieder miteinander teilen, nicht wie eine Schlinge um Arcturus legen.
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An seinen Scherzen gab es nichts zum Lachen, sie sorgten nur dafür, dass es einem unangenehm den Rücken hinab lief. Aber konnte man es einem sterbenden Mann verübeln, nicht mehr lustig zu sein?
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Er kannte Gewalt so wie jemand, der von jener aus dem Augenwinkel verfolgt wurde und sich bewusst dazu entschied, weder ihrem Ruf zu folgen, noch sie direkt zu konfrontieren. Er hatte sich in seiner Naivität für Ignoranz entschieden.
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Vielleicht hatte er sich einmal zu oft zurück in seine Heimat gewünscht oder zu lange in die Sterne über sich gestarrt, um nicht den Gott zu provozieren, der ihm aufgrund seines nachlässigem Glaubens ohnehin nicht allzu wohlgesinnt gegenüber war.
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Der schroffe Ton Schofields fuhr ihm wie eine Hand ins Gesicht, die er jedoch begrüßte. Wie ein Schlag in die Fresse, über den er sich so sehr freute, dass ihm ein breites Grinsen den Mund spaltete und ihm zugleich Tränen in die Augen schossen.
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Vielleicht hatte er die ganzen letzten Monate erträumt, hatte sich selbst Margot selbst wieder ins Leben seiner Traumwelt gepflanzt, wie als würde er ein Unkraut (so schön, so giftig für die restliche Flora) in seinem Garten hegen und pflegen und dabei zusehen, wie es nach und nach den Ausblick aus seinem Fenster für sich einnahm und nachts sogar zwischen Fenster und Rahmen die Blütenblätter und Stengel zwängte, danach flehend, dass er es einließ.
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Es war als hätte er sich dieses Mal in eine Sprache übersetzt, die Margot verstand. Die Echos klangen in Stürmen: Du kannst uns nicht heilen, du kannst nicht heilen, was du getötet hast. Welche Farbe hatte das Blut in an ihren Händen? In welcher Farbe war ihre Liebe gestorben?
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All ihr Flehen, ihre Bestechungsversuche und Verwünschungen waren bei ihm auf Taubheit gestoßen. Ihr nobler, nobler James. Sie hatte gegen sein Pflichtbewusstsein und Ehrgefühl, welche sie manchmal so liebte, verloren. Seine Selbstlosigkeit war ihr Feind geworden und sie hätte sich gewünscht, er wäre mehr Feigling gewesen.
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Viele ihrer Ansichten und Glaubenssätze hatte sie mit James abgelegt, sich von ihnen getrennt, obwohl sie in ihr verwachsen waren. Haut über Haut. Mit jeder Häutung war sie wund gewesen, sie trug James Handschrift auf rohem Fleisch.
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Maksim gab sich lässig. Lehnte sich gegen einen Holzbalken, verschränkte die Arme vor der Brust. Er erinnerte sie doch mehr an Nikolay als an ihren Vater; erinnerte sie an dessen Bemühtheit, sich ja niemals in die Karten blicken zu lassen.
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Denn bereits mit Worten malte er sich Alejandro Zerrudos Tod aus, wie als wäre jener der unausweichliche Höhepunkt einer (sehr erwachsenen) Gutenachtgeschichte.
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Chiyeol war seine Schwäche. Zugleich war er der Mensch, vor dem er diesen Fakt am ehesten verbergen sollte.
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