Alle Inplayzitate
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"Mhh, wenn du mir morgen dann noch ein Lunchpaket machst nenn ich dich Mommy", säuselte Valeria ihr hörbar grinsend ins Ohr, als sie hinter Evelyn trat, die gerade am Herd die letzten Vorbereitungen vor dem Servieren zu treffen schien.
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"Hast du als Kind auch immer alle möglichen verletzen Tierchen mit nach Hause geschleppt und wieder aufgepäppelt ... oder es zumindest versucht?", folgte eine entsprechende Vermutung und ein Grinsen auf dem Gesicht der etwas ramponierten Schönheit. "Du hast aber Glück, ich hab keine Flöhe und beiße nur wenn man drauf steht."
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Ihre Mutter hätte sie nie auf diese Weise umarmt. Weder Agnessa noch Maksim. Noch nie zuvor war ihm ein Gedanke dieser Art in den Sinn gekommen und doch genügte er nun, um auch ihm die Tränen über die Wangen zu treiben und seine Schultern beben zu lassen. Oh, wie sehr er sich selbst in diesem Augenblick doch verachtete.
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Überhaupt finde ich es fast schon beleidigend, dass du Rugby mit Basketball vergleichst - nur weil beide Sportarten einen Ball beinhalten, kannst du die noch lange nicht auf eine Ebene miteinander setzen. Oder würdest du auch Golf und Tennis direkt nebeneinander stellen, nur weil man bei beidem mit einem Stock gegen Bälle schlägt? Wenn ja, ist es vielleicht ganz gut, dass du nur in der Sport-Vereins Sauna sitzen würdest.
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An diesem dunklen Ort mangelte es an Liebe und Verständnis, doch auch wenn Agnessa es so sehr benötigte wie sie wohl alle, besaß sie nichtsdestotrotz noch die Fähigkeit beides geben zu können. Das war eine der wenigen Sachen, die niemand ihr über die Jahre hatte austreiben können.
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Ich habe meine Jugendjahre damit verbracht, mich selbst aus Ton zu formen und als ich eine junge Erwachsene war, habe ich alles daran gelegt, mich mit allem zu füllen, was diese Welt mir zu bieten hat.
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Mit einem Seufzen schüttete sie das Champagnerglas ihre Kehle hinunter und bediente sich bei den Getränken ebenso erneut wie selbst Agnessa, die wohl dachte, am Grund ihres Sektglases sah es prickelnder aus als hier in diesem Raum.
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Sofern sie überhaupt auf ihre Briefe reagierte, waren es nur Absagen, welche sie ihnen zukommen ließ, als wären sie nicht ihre Geschwister sondern eine Werbe-Firma, die nicht aufhören konnte, ihr die neusten Waschmaschinen andrehen zu wollen.
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Das Leben in der Bruchbude entsprang ihren politischen Ansichten von Besitz und Kapital, doch womöglich, tief verborgen sprach es auch dafür, dass sie nicht glaubte etwas Besseres verdient zu haben.
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Das war keine Probe Gottes, welche man ihm auferlegt hatte, denn sie wussten alle, dass er versagen würde. Es war ein Spiel zu seinem Vergnügen, in welchem Silas die Hauptrolle des Hofnarren einnahm. Gott war nicht nur wütend auf ihn, er machte sich über ihn lustig.
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Ihre Welt war zum Brennen bestimmt. Die Geschichte hatte ihnen dies immer wieder in Erinnerung gerufen, hatte sie mit Kriegen und Katastrophen einen Blick darauf werfen lassen, wie ihr Ende aussehen würde. Nur wann genau jenes Ende endlich kommen würde, verriet ihnen weder die Vergangenheit noch Gott.
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Arvin, der Waldschrat, würde ihn in die Metropole Londons begleiten.
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”Ich war immer nett zu Hühnern”, fing er leise an, den Blick nicht von dem Tier lösend. ”Ich schwöre, ich hab noch keinem Huhn auch nur ein Haar gekrümmt … Okay, vielleicht hab ich mal Hühnchen gegessen, aber das war ein Versehen und wird nie wieder passieren, ich verspreche es!”
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Ob er dem Excubitoren Selenas Nachnamen nennen konnte? Aber natürlich, wer wäre er denn, wenn er noch nicht einmal wissen würde, wie der Nachname seiner besten Freundin lautete?! Voller Selbstbewusstsein reckte Zedekiah bei der Frage also sein Kinn in die Höhe. ”Summerset! Wie der Sommer!” Für die Dauer einer Sekunde verharrte er so, dann legte er leicht unsicher den Kopf schief. ”Aber nicht mit o, glaube ich.” Gedanklich schrieb er Selenas Namen in die Luft. Ne, mit einem O sah der irgendwie seltsam aus. Suommerset.
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”Ich bin mir sicher, dass er wirklich nett ist.” Nett. Es wäre weniger beleidigend gewesen, wenn sie ihn als scheiße bezeichnet hätte.
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Er drohte ihr mit Isolation, mit dem Abschneiden von den Möglichkeiten, die er ihr bot. Bessere Möglichkeiten würde sie nicht finden, und dass sie sich dessen bewusst war, diesen Glauben tiefer in sich verankerte als Katholiken das Ave Maria, war seinen Zielen unerlässlich.
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Vega blieb nichts weiter als eine Satzfuge im Leben des Zerrudos. Ein Einwurf, für den man kurz extra einatmete; dem man einen Platz auf seinen Lippen, in seinen Gedanken gab. Den man auch herausschneiden könnte, ohne den Inhalt zu verlieren, lediglich ein Stück vom Kontext würde dadurch in den Boden sickern wie Regenwasser in dürren Boden. Mehr nicht. Mehr war sie nicht, obwohl sie ähnlich darin waren, wie sie gemacht waren — wie sie lebten, in Schatten, in die sich Blicke nur selten verirrten, und wenn doch, dann nur jene, die sowieso schon auf der Suche waren.
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Ich war bestimmt schon dreimal kurz davor, alles hinzuwerfen und mir als Rugby-Spieler fortan professionell die Nase brechen zu lassen.
So ein Rugby-Feld ist bestimmt deutlich fruchtbarer, als mein stickiges Büro und das wäre sicherlich lustig. Wie Nikolay wohl darauf reagieren würde? Auf jeden Fall würde es dafür sorgen, dass mein Vater das Zeitliche segnet. ![]()
Wenn mich etwas an dir stört, dann ist es die Annahme, ich würde lieber den anderen schreiben als dir. Eigentlich schreibe ich keinem von euch undankbaren Rotzbengeln gern.
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Sie verstand also den Seitenhieb, der vor allem eher Polina gelten sollte und bei dem Agnessa schlichtweg den Kollateralschaden darstellte, doch an ihren Mangel an magischen Fähigkeiten reduziert zu werden und in solch gemeiner Weise von dem Kauf ihrer Katze zu hören, die doch eine der wenigen guten und schönen Dinge in ihrem derzeitigen Leben darstellte tat trotzdem sehr weh und man konnte tatsächlich sehen wie sie unter diesen harschen Worten zusammenzuckte und den Blick in der Flüssigkeit in ihrem Glas verlor.
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Sie hatte in den vergangenen Jahren Schlimmeres gesehen und erlebt, als eine Prostituierte. Die Welt hatte Schlimmeres gesehen, als eine Prostituierte - aber das vergaßen sie alle wohl viel zu häufig.
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Ich stehe vor Evelyn und sie steht vor mir und sie lässt mich bluten, lässt mich brechen, lässt mich schreien. Ich begreife meistens relativ früh, dass ich träume. Evelyn Thorne ist zu solcherlei Grausamkeiten nicht imstande - das weiß selbst mein Unterbewusstsein.
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Es gab Tage, an denen Mira das nicht wollte. Tage, an denen sie nicht vorwärts ging, sondern stattdessen lieber zurückblickte. Doch dies war kein solcher Tag und damit war sie sehr froh und vor allem dankbar über das beschauliche, doch aber auch gemütliche Nest, welches Gabriel ihr bot. Es war klein, es war schief, es roch immer nach Tee oder anderen Gewürzen, aber es war Zuhause.
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Am liebsten würde sie aus dem Fenster gucken und das Treiben der Menschen auf der Straße oder das Wiegen der Bäume im Wind beobachten. Das Fliegen der Vögel und Treiben der Wolken. Doch das alles blieb ihr verwehrt, rückte von Tag zu Tag weiter in die Ferne als kaum greifbare und verblassende Erinnerung. Zurück blieben Eindrücke, die sie heimsuchten wie Echos, welche den Klang des ursprünglichen Geräusches nur noch bruchstückhaft und unvollständig wiedergaben.
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Spürte er wie kaputt dieser Mann war, der gefühlt nur noch aus Schwarzer Magie und den Intentionen seiner Familie bestand — ein zerbrochener und erzwungen wieder zusammengesetzter Gegenstand; ein Erbstück, sicherlich, aber kein schönes mehr. Zerfurcht von den tausenden Malen, die man diese Vase zu Boden geworfen hatte. Sein Gesicht gab davon nichts preis, aber die Narbe tat es.
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Es war nur ein Name, der wie flaumige Daunen über Arcturus’ Lippen fiel. Ein Name, der ihm Zuflucht geboten hatte, während sein Namensträger im Nirgendwo seine Buße getan hatte. Jahre, in denen die Zeit den Kosenamen von seiner Zunge hätte brennen sollen, flogen doch nur vorbei. Alles war anders. Alles war gleich.
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Sie müssten ihre Leben noch einmal neu leben, diesmal anders, diesmal ganz bewusst und ohne zu zögern. Arcturus müsste seinen Idealen folgen, bevor sie mit seinem Mut und seiner Liebe in seinem Körper verrotteten.
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Denn auch wenn er ihm keine Angst einjagen wollte, wäre es fatal, ihm Sicherheit vorzugaukeln, die nicht existierte. Es käme einem Verrat an dem, was sie einst miteinander geteilt, an ihnen gleich, ihn in diesem Glauben zu wiegen wie ein Kind, das die Wahrheit nicht ertrug.
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Hätte er ihn doch nur vergessen können, dann würde sich die Wahrheit dieses Raums, den sie plötzlich wieder miteinander teilen, nicht wie eine Schlinge um Arcturus legen.
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An seinen Scherzen gab es nichts zum Lachen, sie sorgten nur dafür, dass es einem unangenehm den Rücken hinab lief. Aber konnte man es einem sterbenden Mann verübeln, nicht mehr lustig zu sein?
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