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Ja, selbst jemand wie er hatte Freude an solchen kleinen Dingen. Sie erdeten ihn, hielten die finsteren Gedanken im Zaum, die hinter seinen Schläfen wüteten wie ein grässlicher Herbststurm – kalt und ungemütlich. Seine Gedanken waren das komplette Gegenteil von dem sicheren Rückzugsort, den er sich hier in Stellans geschaffen hatte.
Obwohl er im Sommer die Sonne nach Möglichkeit mied, vermisste er die goldenen Stunden schon jetzt.
Doch die eigentliche Frage blieb unbeantwortet: Warum war Perseus hier? Arvin konnte sich kaum einen Grund vorstellen, warum sein ehemaliger Mitschüler, den er kaum kannte, nach so vielen Jahren plötzlich im Green Husk auftauchten sollte. Allerdings lag die Antwort möglicherweise auf der Hand. Warum besuchte man ein Geschäft? Vermutlich, um etwas zu kaufen. Diese Logik war unanfechtbar.
Und dennoch – sie waren keine Freunde. Ihre Beziehung war oberflächlich, nicht mehr als das, was man flüchtige Bekannte nennen konnte, die lediglich eine gemeinsame Vergangenheit teilten.
Sie alle waren Hippies, die gerne ihre eigene Kräutermischung tranken, pünktlich um 15 Uhr, und es würde ihn nicht wundern, wenn sein Gegenüber sich auch irgendeines Kräutertees erfreute.
In der Welt der Magier vergaß man schnell, dass die Sinma ihre ganz eigene Form von Zauber besaßen. Maschinen, die fliegen konnten, leuchtende Städte, Apparate, die Bilder und Töne einfingen. Keine Zauberformeln oder Rituale, sondern die Magie des menschlichen Geistes, die Wunder erschuf, wo vorher nur Vorstellungskraft war. Bemerkenswert und eindrucksvoll.
Leere Klassenzimmer hatten wahrlich etwas gespenstisches an sich, selbst dann noch, wenn die tief stehende Sonne das Licht in goldenen Streifen durch die Scheiben warf und die feinen Staubkörner darin tanzten wie tausende kleine Glühwürmchen.
Ein Trio, das drei verschiedene Streichinstrumente bediente, legte ein solches Talent in- und aufeinander abgestimmter Töne an den Tag, dass sich bereits eine überschaubare Menschentraube um sie gebildet hatte, ein Großteil davon bewegte sich zu den mäßig schnellen Takten eines Songs, den Cassius nicht kannte. Er streckte dem Lamb die Hand entgegen. Auffordernd. Herausfordernd. Neugierig. Mit einem leicht schrägen, neugierigen Grinsen im Gesicht, das hoffentlich dennoch ausreichend distanziert wirkte, damit man ihm die Enttäuschung nicht sofort ansah, würde Arvin einen Tanz ablehnen.
Es war zwar nicht das, was er brauchte und weshalb er diesen Ausflug unternommen hatte; doch würde es im Gehirn des Lambs hoffentlich für eine kleine Ausschüttung von Glück sorgen.
Für jemanden, der dem düsteren Herbst und Winter mit tiefster Beklommenheit entgegensah, kamen bereits die kleinsten Lichtstrahlen einem Hauptgewinn auf dem Rummelplatz gleich.
Der Schauer lichtete sich, erstarb jedoch nicht völlig und so erweckten die Regentropfen den Anschein, als tauchten sie die Welt kurz in einen Glitzernebel, bevor über der Themse ein blasser Regenbogen zu sehen war, einen Herzschlag lang, zwei, drei und noch einige mehr, bis die nächste Wolke die Düsternis wieder zurückbrachte und der Regen keine Farben mehr malte, sondern stattdessen wieder Kontraste nahm.
Sofern die Geschichten einen wahren Kern besaßen und die sprechenden Überbleibsel jenes Mannes nicht mit den Gebrüdern Grimm zu konkurrieren versuchten.
Wäre das Gewohnheitstier ein reales Wesen und nicht nur eine veranschaulichende Umschreibung, dann wäre genau dieses wohl zu seinem Familiar auserkoren worden.
Mit einem Seufzen schüttete sie das Champagnerglas ihre Kehle hinunter und bediente sich bei den Getränken ebenso erneut wie selbst Agnessa, die wohl dachte, am Grund ihres Sektglases sah es prickelnder aus als hier in diesem Raum.
Weil's in Vergessenheit geraten ist, wie so manche Worte zwischen den Zeilen
Dennoch war der Schmerz jedes Mal aufs Neue anstrengend, wann immer er ihn phasenweise einholte, wie lästige Verwandte, die unangekündigt vor der Tür standen und viel zu lange blieben.
Aufgeladen von versteckter Rhetorik und falschen Lächeln, wie er anhand der Eröffnungsrede von Sibyll van Doren bereits erkennen konnte. Wäre er nicht Teil des Kreises der Eingeweihten, hätte er ihre Worte ohne Ausnahme geschluckt, genossen, verdaut.
Früher war sie eine Naturgewalt gewesen. Kein Sonnenschein, der niemandem etwas anhaben konnte, aber eine sehr kommunikative Person, die die Menschen um sich herum mitreißen konnte. Carla hatte immer eine Präsenz mit sich gebracht, die ihr Blicke einbrachte. Nicht immer wohlgesonnene, doch sie wurde bemerkt und hatte sich nicht darum gekümmert. Dieser Sturm, der sie umgeben hatte, war in ihr Inneres gewandert und sorgte dort für Verwüstung. Ihr eigenes Wesen hatte begonnen, sich gegen sie zu wenden und sie unternahm nichts mehr dagegen.
Ein Wechselbad der Gefühle, das immer wieder übergeschwappt war. Wenn Ungeduld, Jähzorn und eine nie überwundene Verletztheit an die Oberfläche drängten und ein lautstarkes Ventil suchten. Seit Monaten schon waren diese Emotionen ertränkt in einer Gleichgültigkeit, die es einfacher machte. Eine Gleichgültigkeit, die ihr so viel mehr Kontrolle über ihre Gedanken und Gefühle verschaffte, dass sie sich gerne darin verlor. Es war einfacher mit diesem ausgeglichenen Gemüt, doch sie verlor sich Stück für Stück und musste daran erinnert werden, wofür es sich zu kämpfen lohnte.
Er war nicht nur zu ihr ein lausiger Vater, sie glaubte, er war es zu allen von ihnen. Immerhin da war er gerecht.
„Dein Cousin hat kein Glück bei den Frauen. Ich habe ihn fast aufgegeben… noch ein bisschen, und ich helfe selbst noch nach. Ich weiß auch nicht, was er macht, dass er so wenig Glück hat. Vielleicht ist er ganz schrecklich ungeschickt, wenn ich nicht hinsehe…“, sie seufzte, aber grinste verräterisch. „Aber das sagst du deinem Cousin vielleicht lieber nicht weiter.“
„Es braucht keine schwarze Magie, um grausam zu sein, Joaquin Moreno, du beweist es auch ohne“, gab sie mit zitternder Stimme von sich. „Schäm dich.“
„Ich wäre doch töricht, den Weltmeister herauszufordern. Aber vielleicht teilst du ein paar Flitsch-Tricks mit mir, Herr und Meister der Steine.”
Der Umgang mit Tieren lockte menschliche Seiten hervor, die man oftmals nur allzu gerne vor der Welt versteckte. Man übertünchte sie mit Kälte, einer Maske, Arroganz, damit niemand erst auf die Idee kam dahinter blicken zu wollen, weil es schlichtweg zu unangenehm war, sich über einen längeren Zeitraum hinweg damit zu befassen.
Wenigstens hätte er bei einem Absturztod auf den Klippen eine schöne Aussicht auf das Meer. Gott, er vermisste das Meer.
Balthazar war eben der Mann fürs Grobe, nicht für schlaue Sätze und überzeugende Reden. Er hatte Fäuste. Die waren überzeugend genug.
Italienisches Essen schlugen nur Menschen aus, die etwas zu verbergen hatten.
So wirklich hat er mich nie gesehen… was schon merkwürdig ist, weil mich jeder sieht. Vielleicht mag ich ihn deswegen so?
„Ich glaube es nicht nur, ich weiß es. Dante ist Olivias Vater.“ Herzlichen Glückwunsch, Sie sind Onkel!
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