Alle Inplayzitate
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Die Angst gefriert auf seiner Haut, windet sich durch die Ritzen seines Schals, zieht sich seinen Nacken hinab, lässt die Haare dort zu Berge stehen. Vielleicht hätte sie sogar die Kraft gehabt, ihn in seinem Tun zu hemmen, wäre da nicht die Faszination am Verbotenen, deren Hitze unter seiner Haut schwelt, scharfe Stiche über seinen Rücken, seine Arme, sein Gesicht jagt, die ihm zu Kopfe zu steigen scheint.
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Dann tat sich ihm auch noch die Frage auf, wer zur Hölle Mairi war und welchen Kunden sie belästigte, denn er konnte es nicht sein. Er fühlte sich alles andere als belästigt (außer vielleicht von Arvin sorry), aber außer ihm befanden sich keine anderen Kunden im Laden.
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Es kam nicht oft vor, dass Perseus so etwas wie innere Ruhe verspürte. Zu jeder Minute, gar Sekunde seines Lebens wütete ein Sturm in ihm, der ihn niemals ruhen ließ, der ihn immer wieder daran erinnerte, dass das Leben beschissen war und so vieles so falsch lief.
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In dem Sessel neben seinem hatte es sich Perseus mit seinem Skizzenbuch gemütlich gemacht. Die Nase so tief in den Seiten vergraben, dass Corvus schon fast befürchtete, er würde jeden Moment versuchen, mit dem Ding auf Tuchfühlung zu gehen.
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Was die eine konnte, konnte die andere doch schon lange — das Bedürfnis, andere zu übertrumpfen, war durch und durch fedorovisch.
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Der Mann zog Mudan unter dem Tisch hervor; den Jungen, dessen Fingerabdruck auf der ganzen Traumwelt lag.
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Seine Hände an meinen Oberarmen wärmen mich, trotzdem ist’s hier noch kalt.
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Ja, es gab Tage, an denen sprach er mit Héloïse, ohne dass sie da war oder davon wusste, doch nun schien es ihm plötzlich an Worten zu fehlen, was er nach all den Jahren tatsächlich zu ihr sagen könnte, also kam ihm das einzig sinnvolle über die Lippen: ”You look like a whore.”
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Missed me? ”Not a fucking minute.” Wie auch, wenn sie ständig in seinem Kopf rumgeisterte, ihre Stimme ihn unaufhörlich verfolgte und regelrecht in den Wahnsinn trieb?
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Sein Talar roch nach altem Rauch und Selbstverachtung.
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Während sein Gegenüber sich erklärte, blieben Percys Augen starr auf Arvin gerichtet, trotz der kreisenden Bewegung seines Fingers, die dazu einlud, ihm mit dem Blick zu folgen. War definitiv Percys misstrauischer Art zu schulden, die noch heute darauf wartete, dass Arvin seine Maske endlich fallen ließ und der Welt zeigte, wer er wirklich war – kein Mensch konnte so freundlich sein.
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Percys erste Reaktion war, den Lamb anzufauchen, dass er keine Hilfe bräuchte, vor allem nicht von ihm. Muscle memory. Manche Angewohnheiten wird man halt nie wirklich los.
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Sie wusste nicht, ob zuerst sie oder zuerst Silas den spärlichen Briefkontakt abbrach. Losgelassen hatte sie ihn trotz all der Jahre nicht. Er trug ihre Bissspuren tief in seinem Fleisch so wie sie seine Klauen. Und als sie ihn mit ihren Obsidianaugen fixierte, konnte sie den alten Schmerz süßlich in ihr klingen hören.
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Sie sah so fabelhaft aus, wie sie es sich mit jeder Fantasie vorgestellt hatte, wie ihr Aufeinandertreffen sein würde. Er hingegen sah in seinem Priestergewand so bemitleidenswert aus, dass sich all die angestaute Wut auf ihn nicht wirklich entfesseln wollte.
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Sie empfand keine Blöße dabei allein zu sein, sie brauchte niemanden an in ihrer Seite. Aber als sie Silas eintreten sah, wünschte sie einen absurd attraktiven Partner an ihrer Seite sitzen zu haben.
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Héloïse hatte nicht nur für sich selbst große Ziele gehabt, sie hatte auch für andere träumen können. Und eine Fantasie aufzugeben war oft schmerzhafter als etwas in der Wirklichkeit zu entbehren.
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Der Vorwurf war alt und Margot könnte sich daran fast langweilen, wenn er sich nicht so bitter über sie legen würde. Ein Schleier überreifter Aprikosen. Sie war immer die Gierige. Immer hungrig in den Blicken ihrer Familie, immer unbefriedigt.
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Aber vielleicht würde das alles auch nur schlimmer machen. Weil Heyne den Splitter doch spüren kann. Weil er doch sieht, wie sich die Infektion, die von der Wunde ausgeht, langsam aber stetig durch das Fundament frisst, auf dem sie ihre Freundschaft errichtet haben.
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Dachten Sie, ich würde mich von diesen verheißungsvollen Worten betören lassen? Mich mit geöffneten Vorhängen unter dem fremden Blick laben oder räkeln wie eine Katze zum Sonnenlicht? Wohl kaum. So wie sie kaum denken können, dass diese verbale Häutung, wie sie versuchen meinen Charakter zu exponieren, irgendeinen charmanten Effekt auf mich hätte.
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Ihre Liebe war zum Scheitern verurteilt gewesen und Ambróis war weit entfernt davon, dem Katz hinterher zu trauern, aber es ließ sich nicht von der Hand weisen, dass es kaum etwas amüsanteres gab, als mit anzusehen, wie sich Eliyas und seine Freunde gegenseitig ein Bein nach dem anderen in den Weg stellten.
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Dafür waren Ambróis Augen zu geübt darin, nach genau diesen Dingen Ausschau zu halten - nicht nur geübt, es war gar sein Job, auf das Funkeln im Blick seines gegenübers zu achten, auf Schultern, die sich entspannten und ihm zuwandten, ein Lächeln, das nur darauf wartete, von Ambróis ans Licht gelockt zu werden.
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Es war eine Beleidigung aber auch ein Geschenk, wie sehr sie das Spinnennetz unterschätzten und Ambróis konnte es kaum erwarten, ihre Gesichter zu sehen, wenn ihnen früher oder später dämmern würde, dass es längst zu spät war, das Spinnennetz aufzuhalten.
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Es war seltsam verlockend - nicht die Zelle, sondern das Risiko. Nicht mit voller Gewissheit zu wissen, was als nächstes geschehen würde, hatte einen verqueren Reiz für den Cassidy, als wäre das Adrenalin nur eine weitere Droge in seinem Blut.
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„But the lesson will be teached either way, so make your choice.” Und damit zog er den Stuhl ein Stück zurück. Holz kratzte hässlich über den Boden, quietschend. Mit der freien Hand wies Czar zur Tür. „We can walk out this door together, and I’ll show you exactly what I expect from you. Or you leave — without looking back."
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Nichts an seinem Auftritt spricht heute von dem Frédéric Rousseau, den man kennt. Keine grellen Farben, keine bemusterten Pluderhosen, keine bunten Schals. Hier und jetzt verschwimmt er im langweiligen Einheitsbrei wie der Rest der Welt.
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Weil Eliyas mehr als die Abdrücke war, die sein Körper vor wenigen Wochen auf Maksims Bett hinterlassen hatte, mehr als ein paar zusammengefaltete Gedichte, die sich zwischen den Seiten eines Romans versteckten. Weil Eliyas selbst auf seiner Haut Spuren hinterlassen hatte, die fürs bloße Auge vielleicht nicht zu erkennen waren, die Maksim jedoch immer noch glaubte zu spüren, wenn er mit den Fingern nach ihnen tastete. Manchmal in Sehnsucht, manchmal in der Suche nach einer Narbe, als hätte man ihn verbrannt.
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Eliyas musste nicht da sein, damit Maksim wusste, wie er die schwarzen Augenbrauen zusammenzog, eine Falte zwischen ihnen bildete, wenn er über eine Stelle stieß, die ihn zum Nachdenken anregte. Er konnte es genauso sehen, wie den Winkel, in welchem Eliyas stets seine Beine überschlug und wie er sich träge tiefer in die Polster sinken ließ, wenn die Stunden an ihnen vorbei eilten, aber die Zeit sich noch zu roh für einen Abschied anfühlte.
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Oh, Maurice war nicht dafür gemacht, dass man in seinem Wesen herumrührte, auch wenn dies weder Silas noch Héloïse jemals davon abgehalten hatte, es zu versuchen.
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Die Erinnerungen an seinen schäumenden Blick und die zornigen Worte wirbelten durch ihren Kopf und sie sah auf ihre über den Akten zusammengelegten Finger, die sich eiskalt anfühlten. Dass sie die letzte Frau war, die nicht vor ihm zusammenzucken würde, glaubte Margot nicht.
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Es war schwer zu sagen, was das Seltsamste an dieser Situation war. Ihre Vergangenheit, die Emotionalität ihres letzten Aufeinandertreffens, die plötzlichen beruflichen Hierachien, der Tanz, den sie umeinander vollführten. Margot setzte sich brav. Brav, ja so kam sie sich vor, klein und scheu und erbärmlich. Die Akten hielt sie auf ihrem Schoß als sie sich setzte und ihm zuhörte, als James erklärte, dass er diese Situation nicht kreiert hatte.
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